Am 1. Mai 1660 geschah es, dass durch die
Fahrlässigkeit eines in Loburg einquartierten Reiters, der sich am Maibier
betrunken hatte, eine Feuerbrunst entstand. Fast wäre die ganze Stadt samt
Rathaus eingeäschert worden. Nur die Kirche, der Hausmannssitz, der Wulfensitz
und zum Teil der Barbysche Hof und wenige Wohnhäuser blieben verschont. Kaum
aber war die Stadt wieder aufgebaut, so wurde sie abermals bis auf die Kirche
und die adligen Höfe ein Raub der Flammen. 130 Wohnhäuser wurden dabei zerstört.
Bisher wurde nicht erforscht, wann die Pflichtfeuerwehr gegründet wurde. Bekannt
ist aber, dass alle die ein Haus besaßen, einen ledernen Eimer stellen oder
bares Geld zahlen mussten. Dieses Feuergerät wurde dann im Rathaus gelagert.
Schon 1732 wurde von 70 – 80 ledernen Feuerwehreimern und zwei metallenen
Spritzen geschrieben. Wasserkufen standen bei den Brunnen. Feuerwehrleitern und
Haken lagerten in der Alten Straße und in der Kirchstraße, dem Standort des
heutigen Gerätehauses. Die ersten Protokolle der Überprüfung dieser Spritzen und
Geräte stammen aus dem Jahre 1860.
Zur Pflichtfeuerwehr gehörte jeder männliche Einwohner der Stadt, der die
bürgerlichen Ehrenrechte besaß und das 18. Lebensjahr vollendet hatte. Erst mit
dem 60. Lebensjahr schieden sie aus. Diese Pflichtfeuerwehr wurde eingeteilt in
Spritzenmannschaften, Rettungsmannschaften, Ordnungsmannschaften, Mauerbrecher,
Wasserkettenmannschaft, Wasserschöpfermannschaft und Gespannhalter.
Die Gründer der Wehr, unter ihnen der Tischlermeister Karl Altenau und
Schornsteinfegermeister Christian Natho, wählten auch am gleichen Tag den
Vorstand im Schützenhaus. Bereits in den ersten Februartagen standen die
Kameraden in Uniform mit ihren Ausrüstungsgegenständen vor der Gaststätte
Schwarzer Adler in Loburg zum Gründungsfoto. Erster Wehrführer wurde der
Brandmeister Wipper. Unter seiner Regie begann der Aufbau der Freiwilligen
Feuerwehr. Aus der Pflichtfeuerwehr entstand im Jahre 1882 die Freiwillige
Feuerwehr Loburg, die schon am 6. Dezember 1881 die erste Versammlung abhielt
und den ersten Entwurf eines Statutes vorlegte. Aber erst der zweite Entwurf
wurde am 10. Januar 1882 vom Regierungspräsidenten in Magdeburg anerkannt.
Dieser Termin gilt als der Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Loburg.
Am 18. 5. 1887 wurde der Steigerturm, der heute nicht mehr vorhanden ist, im
Schützenhaus eingeweiht.
Am 28.7.1892 erhält Loburg eine Handdruckspritze und 200 m Schlauch zum
Kostenpreis von 1.850 Mark.
1893 wurde eine Rauchmaske angeschafft.
1896 sind 33 Mann in der Freiwilligen Feuerwehr und über 100 Männer in der
Pflichtfeuerwehr. In dieser Zeit fällt auch die Alarmierung der Freiwilligen
Feuerwehr mit Hilfe eines Telegramms. Dieses Telegramm brauchte am 1.6.1896 nur
drei Minuten, um die Loburger Feuerwehr nach Lübars zu rufen, wo eine Scheune
und Ställe brannten.
1897 wurde eine Polizeiverordnung über Feuerpolizei und das Löschwesen der Stadt
Loburg beschlossen. Der Inhalt waren Vorschriften zur Verhütung von
Schadensfeuern sowie eine Feuerlöschordnung.
Im Jahr 1900 wurde wie vorher die Feuerwehr durch den Nachtwächter alarmiert.
Für die Alarmierung wurden folgende Signale festgelegt:
- drei gleichmäßige Töne – Feuer in der Stadt
- ein langer und zwei kurze Töne – Feuer außerhalb der Stadt
- ein langgezogener Ton – Übung